29.04.2025 in Geschichte
Susanne Miller, geborene Strasser, zuletzt Eichler-Miller;
14. Mai 1915 in Sofia, Bulgarien - 1. Juli 2008 in Bonn
Der Band 2 „Die SPD vor und nach Godesberg“ ihrer gemeinsam mit Heinrich Potthoff herausgegebenen „Kleine Geschichte der SPD“ prägte für viele Jahre die politische Linie der SPD als einer sozialreformerischen nicht-marxistischen, aber dennoch sozialistischen Partei.
Susanne Miller wurde als älteste Tochter des jüdischen Bankkaufmanns Ernst Strasser und seiner Ehefrau Margarete geboren. Nach dem Tod der Mutter verbrachte der Vater beruflich mehrere Jahre in Wien bevor er 1919 wieder nach Sofia zurückkehrte, wo Susanne mit 17 Jahren das Realgymnasium abschloss. Unter ihren Lehrern gab es einige Anhänger der Internationalen Sozialistischen Korrespondenz (ISK). Die ISK-Mitglieder begründeten ihren Einsatz für den Sozialismus nicht mit marxistischen Theorien, sondern mit Kant, also mit ethischen Motiven.
31.03.2025 in Geschichte
Ferdinand Lasalle - zum 200. Geburtstag
11. April 1825 in Breslau als Ferdinand Johann Gottlieb Lassal - 31. August 1864 in Carouge
Nicht fürchten wir den Feind,
nicht die Gefahren all:
Der kühnen Bahn nur folgen wir,
die uns geführt Lassalle.
Das ist der Refrain der „Arbeiter – Marseillaise“, von dem Hamburger Jakob Audorf, gemeinsam mit Lassalle einer der Mitbegründer des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins ADAV, 1864, kurz nach dem Tod Lassalle's gedichtet, war sie der absolute Hit unter den Liedern der Arbeiterbewegung im 19. Jahrhundert.
02.03.2025 in Geschichte
Harry Ristock
20. Januar 1928 in Seemen, Kreis Osterode in Ostpreußen - 5. März 1992 in Berlin
Harry Ristock war einst der bekannteste Linke in der Berliner SPD. Das allein macht seine Biografie aber nicht zu einem linken Lebenslauf. Vielmehr zeugt sein lebenslanges Engagement für die Berliner*innen und ihre Stadt davon, dass er sich über alle Höhen und Tiefen seines Werdegangs hinweg der Vision einer gerechten, friedlichen und demokratischen Gesellschaft verpflichtet fühlte.
02.02.2025 in Geschichte
Hans-Jochen Vogel, 3. Februar 1926 - 26. Juli 2020
Ein sozialistischer „Seeheimer“
Hans-Jochen Vogel war 70 Jahre Mitglied der SPD: Von 1950 bis zu seinem Tod 2020. Das war ihm nicht an der Wiege gesungen worden. Er war Mitgründer des „Seeheimer Kreises“, der innerparteilich als „rechts“ gilt (was auch immer das heißen mag). Seine letzte Publikation aber verteidigte eine Forderung der SPD aus dem „Görlitzer Programm“ 1921: „Grund und Boden sind der kapitalistischen Ausbeutung zu entziehen und in den Dienst der Gemeinschaft zu überführen“, die auch von den eifrigsten Linken in der Partei geteilt wird.
27.12.2024 in Geschichte
Herbert Wehner 11.07.1906 - 19.01.1990
Zum 100. Geburtstag Wehners, am 11. Juli 2006, erschien in der „Zeit“ ein Beitrag in dem Wehner als „Baumeister der Großen Koalition“ lobend erwähnt wurde. Dieses Regierungsbündnis sei „sein ureigenstes Werk, seine Schöpfung“; er habe es „gegen mächtigen Widerstand in der eigenen Partei, ja selbst gegen den ursprünglichen Wunsch Willy Brandts“ durchgesetzt, denn in den '60er Jahren sei nicht Brandt, sondern Wehner „der eigentliche Führer der Partei“ gewesen. Wehner, so hieß es dort, sei ein „Virtuose des taktischen Spiels“, ein „Regierungsmacher“, der „mit vielen Täuschungsmanövern in zielstrebigem Zickzack“ auf das Bündnis mit den Unionsparteien zugesteuert sei.