Ferdinand Lasalle ( 1825-1864) als Kaempfer fuer die Demokratie um 1870Schließlich ist vor allem seinem Engagement die Gründung der SPD vor 160 Jahren zu verdanken.
Wie kam er dazu?
Lassalles Vater war ein überzeugter „schwarz-weißer“ (d.h. preußischer) Liberaler. In den Jahren der Napoleonischem Kriege war er als Seidenhändler zu Wohlstand gelangt, ein solider Grossist. In der jüdischen Gemeinde Breslaus stand er auf der äußersten „Linken“ der entschiedenen Erneuerer und Reformer im Kampf gegen die Übermacht der Orthodoxie. 1841 wurde er sogar Stadtrat. Es ist unbedingt notwendig, klar zu erkennen, dass Ferdinand keineswegs aus einer naiven ursprünglich jüdischen Familie kam, so dass er einen Bruch mit der Tradition vornehmen und sich von seinem ostjüdischen Milieu trennen musste.
Lassalle, der zunächst das Reformierte Gymnasium, danach das protestantische Magdalenen-Gymnasium in Breslau besucht, ist bis zum Alter von 14 Jahren ein sehr guter Schüler. Als er durch einen Lehrer in seinem Gerechtigkeitsgefühl verletzt wird, wird er aus Trotz faul, schreibt seine Hausaufgaben in Griechisch und Latein nur noch bei Mitschülern ab und verbringt die außerschulische Zeit mit Karten- und Billardspielen, mit Handel und Händel und Amourösem. Auf den darauf erfolgenden Mitteilungen der Schule an die Eltern fälscht er die Unterschriften der Mutter wie auch des Vaters. Die Schullaufbahn setzt er an der dreijährigen „Öffentlichen Handelslehranstalt zu Leipzig“ fort mit dem Berufsziel Kaufmann.
Mit 16 Jahren stellt er fest, dass das Verlassen des Gymnasiums doch nicht so klug war. Jetzt will er studieren. Aber nicht Medizin oder Jura, wie sein Vater es gerne sähe, sondern das, was „am engsten mit dem heiligsten Interesse der Menschheit verknüpft ist: das Studium der Geschichte“. Mit 18 legt er als Externer die Reifeprüfung ab und beginnt das Studium in Breslau.
„Ich bin seit 1840 Revolutionär, seit 1843 entschiedener Sozialist“ (Brief an Marx und Egels 1860).
