02.03.2023 in Geschichte

Die Hohenzollern und die Nazis. War da was?

 

Vorbemerkung:

Am 7. März 2023 erschienen Mitteilungen des Hauses Hohenzollern in der Presse, der „Chef des Hauses“ Georg Friedrich Prinz von Preußen habe zwei Klagen auf Rückerstattung ehemaligen Vermögens zurückgezogen. Es ging dabei u.a. um die Schlösser Rheinsberg und Cecilienhof sowie um ca. 4000 von insgesamt etwa 10.000 strittigen Kunstwerken, Möbeln etc. Der Streit ist also noch nicht beendet. Es hat sich nur die Streitsumme etwas verringert.

Rezension

Christoph Ehmann, erschienen in Politisches Lernen 1-2/2022, Seite 76 ff 
Berlin: Propyläen Verlag, Hardcover mit Schutzumschlag, ISBN: 9783549100295, 752 Seiten, 35,00 Euro

Stefan Malinowski (2021):

Die Hohenzollern und die Nazis. Geschichte einer Kollaboration.

 

Die im Folgenden angeführten, den Lesefluss zuweilen hindernden Quellenverweise und Zitatenbelege sind notwendig, zum Selbstschutz und zum Schutz der Zeitschrift. Denn die Auseinandersetzung des „Chefs des Hauses Hohenzollern“, mit bürgerlichem Namen Georg Friedrich Prinz von Preußen, bzw. seiner Rechtsanwälte mit der Vergangenheit, insbesondere mit der Frage, ob jemand aus der ehemaligen Kaiserfamilie „dem nationalsozialistischen … System erheblichen Vorschub geleistet hat“, eine im Kern geschichts- und sozialwissenschaftliche Frage, wird seit Jahren in hohem Maße gerichtlich geführt: „Allein 120 Fälle gibt der Prinz selbst zu“ - Abmahnungen, Unterlassungsklagen etc. (Süddeutsche Zeitung, SZ, vom 10.12.2021). Dabei geht es nicht um juristische Urteile über geschichtliche Fakten, also um eine durch Gerichte neu zu schreibende Vergangenheit. Das sei schon deshalb nicht der Fall, weil, wie „der Prinzenanwalt Hennig betont, […] keine wissenschaftliche Arbeit selbst angegriffen worden (sei), sondern Beiträge in Massenmedien.“ (SZ, ebd.)