28.03.2024 in Geschichte

Louise Dorothea Sophie Schroeder

 

(* 2. April 1887 in Altona; † 4. Juni 1957 in West-Berlin)

Vom 8. Mai 1947 bis zum 7. Dezember 1948 war Louise Schröder die erste Berliner Oberbürgermeisterin.

Es war eine Spätfolge der Zwangsvereinigung von SPD und KPD in der SBZ: Der nach den für die SPD erfolgreichen Wahlen im Dezember 1946 – sie erreichte 48.7 % und verfehlte somit nur knapp die absolute Mehrheit – zum Oberbürgermeister gewählte Parteivorsitzende Otto Ostrowski lehnte es Anfang 1947 ab, die SED Mitglieder des Senats zu entlassen. Daraufhin wählte ihn die SPD-Fraktion ab und ersetzte ihn durch den prominenten Gegner der Zwangsvereinigung Ernst Reuter. Diesen aber lehnte die sowjetische Besatzungsregierung ab. Seine Stellvertreterin hingegen wurde von ihr akzeptiert. Man glaubte es mit einer Frau leichter zu haben. Sie irrten sich.

02.03.2024 in Geschichte

Käte Strobel (geborene Müller)

 

* 23. Juli 1907 in Nürnberg; † 26. März 1996 ebenda

„Politik ist eine viel zu ernste Sache, als dass man sie allein den Männern überlassen könnte.“
(Käte Strobel 1959)

Die deutsche Jugend werde, einem bayrischen Ministerialrat zufolge, zu „einer Art sexuellem Harakiri“ verleitet. Die 1969 in sieben Landtagen vertretene NPD vermutete als „chaotischen Endzweck“ gar mittels Pornografie Anarchie auszulösen.

01.02.2024 in Geschichte

Adolf Arndt - Sozialdemokrat des Monats Februar

 

Vor 50 Jahren, am 13. Februar 1974, starb der „Kronjurist“ der bundesrepublikanischen SPD. Seinen Ruf hatte er sich vor allem durch den erfolgreichen juristischen Kampf gegen das „Adenauer-Fernsehen“ 1961 erworben. Adenauer, seit 1949 Bundeskanzler und in der Bundestagswahl von 1957 mit der absoluten Mehrheit von 50,2 % der Zweitstimmen und der satten Mehrheit von 277 der 519 Sitze ausgestattet, wollte sich per Bundesgesetz ein regierungskonformes Fernsehen („Deutschland-Fernsehen“) schaffen. Das Programm der Bundesländer war ihm zu kritisch geworden. Die von Adolf Arndt geführte Klage der SPD vor dem Bundesverfassungsgericht führte zur Verhinderung dieses Plans, weil, so das Gericht, die Kulturhoheit bei den Ländern läge und das Fernsehen als ein Teil selbiger gelte – und gilt.

04.01.2024 in Geschichte

Eduard Bernstein (6. Januar 1850 – 18.12.1932)

 

An ihm schieden sich um die Jahrhundertwende 1900 und scheiden sich bis heute die Geister: War sein „Revisionismus“der sozialistischen Idee förderlich oder schädlich?

Bernstein erlangte nach seinem Eintritt bei den „Eisenachern“ schnell heblichen Einfluss innerhalb der SDAP. Mit August Bebel und Wilhelm Liebknecht war er entscheidend an der Vorbereitung des Gothaer Vereinigungsparteitages von SDAP und der ADAV 1875 beteiligt. Nach dem Inkrafttreten des Sozialistengesetzes und dem Verbot der SAP arbeitete er in der Schweiz als Redakteur des „Sozialdemokrat“. 1888 musste er auf Betreiben der preußischen Regierung, die ihn per Haftbefehl verfolgte, die Schweiz verlassen und ging nach London, wo er mit Engels zusammenarbeitete.

02.12.2023 in Geschichte

Carlo Schmid Sozialdemokrat des Monats Dezember 2023

 
Carlo Schmid und Willy Brandt 1960

* 3.12.1896 - † 11.12.1979

Zu seinem 125. Geburtstag 2021 schrieb der Vorwärts: „Dass Carlo Schmid trotz seiner zahlreichen Verdienste keinen zentralen Platz im „kollektiven Gedächtnis“ der SPD ergattern konnte, mag daran liegen, dass er es letztlich zu keinem hohen politischen Amt brachte – und so manchen Genossinnen und Genossen wohl doch auf zu großer intellektueller Flughöhe unterwegs war.“

Schmid gehört zu den Vätern des Grundgesetzes und des Godesberger Programms; er setzte sich stark für die europäische Integration und die deutsch-französische Aussöhnung ein. Er war Kandidat zum Bundespräsidentenamt 1959 und Bundesratsminister im Kabinett Kiesinger (1966–69) und von 1969 bis 1972 Vizepräsident des Deutschen Bundestages. Von 1949 bis 1972 gewann er bei den Bundestagswahlen in seinem Mannheimer Wahlkreis das Direktmandat für die SPD.